++ AIDUCATION INTERNATIONAL AWARDED THE MOST INNOVATIVE COMPANY IN THE EDUCATION INDUSTRY 2022++
Our clear focus on sustainable impact and newly launched goal to empower 1'000 Young Entrepreneurs have allowed us to take the lead.

Konzept

Wie werden die Schüler ausgewählt?

Wir haben drei Kriterien, welche wir gleichermassen berücksichtigen: Bedürftigkeit, Talent und Persönlichkeit.

Bedürftigkeit: Es ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass etwa 40-50% aller Schulkinder in Kenia sich die Gebühren für das Gymnasium nicht leisten können, was bedeutet, dass bereits gemäss diesem Kriterium viele Personen bedürftig sind. Wir evaluieren die Bedürftigkeit durch eine kurze Beurteilung seitens der Lehrer oder regionaler Bildungsverantwortlicher und aufgrund von Informationen über Berufe der Eltern (in vielen Fällen sind die Eltern Kleinbauern, Schafzüchter mit kleinem Einkommen oder aber ein Elternteil ist bereits verstorben - oft auch beide), Anzahl der Geschwister, etc. Bei Zweifeln führen wir entweder ein Telefoninterview oder ein persönliches Interview bei den Schülern zuhause durch. In persönlichen Interviews achten wir auf Kriterien wie die Anzahl an elektronischen Geräten im Haushalt, ob die Familie Zugang zu Elektrizität hat, welche Art von Wasserzugang vorhanden ist (z.B. Brunnen, Fluss, Regenwasser etc.), oder die Art des Hausdachs (d.h. Metall oder Palmblätter).

Talent: Talent wird gemessen an der Vision, welcher der Schüler oder die Schülerin in einem kurzen Aufsatz zum Ausdruck bringt, der Bestandteil der Bewerbung ist, sowie anhand der Schulnoten (In Kenia gibt es nach der Grundschule einen kostenlosen, standardisierten Einstufungstest.) und ein Assessment.

Persönlichkeit: Jeder Schüler und jede Schülerin muss uns inspirieren, um für ein Stipendium ausgewählt zu werden. Zudem erwarten wir, dass die kenianische Gesellschaft etwas von ihnen zurück bekommt sobald ihnen dies möglich ist.

Was passiert mit den Schülern, die zuhause bleiben oder Geld verdienen, anstatt in die Schule zu gehen?

Alle Stipendiaten sind hoch motiviert, da sie wissen, dass Ausbildung ihre einzige Chance ist, ihre Träume zu verwirklichen.

Jeder erfolgreiche Bewerber des Aiducation Stipendien-Programms hat hoch gesteckte Ziele, welche eine wichtige Rolle im Vorauswahl-Prozess von Aiducation International spielen. Sie wissen, dass das Stipendium ihnen eine neue Chance im Leben eröffnet. Zwischenzeugnisse belegen den Fortschritt und die Anwesenheit
 des Stipendiaten in der Schule. Sollte der Stipendiat entscheiden, die Schule zu schwänzen oder gänzlich aus dem Programm ausscheiden, kann nach Rücksprache mit dem AiduMaker das Stipendium auf einen anderen Schüler übertragen werden. Solche Fälle sind jedoch äusserst selten.

Wieso verpflichtet ihr nicht alle Schüler das Stipendium zurückzuzahlen, sobald sie genügend verdienen?

Wir haben an jeden ehemaligen Stipendiaten die Erwartung, zumindest ein Stipendium zu tragen, alsbald dies möglich ist. Jeder AiduFellow unterschreibt deshalb einen "AiduFellow's Pledge", der allerdings bewusst keinen rechtlich bindenden Vertrag darstellt, da wir mit dem Stipendiaten in einem auf Vertrauen fussenden Netzwerk zusammenarbeiten. Als Bestandteil dieses Netzwerks bitten wir unsere ehemaligen Stipendiaten sogar um weit mehr als nur um eine Rückzahlung im Gegenwert eines Stipendiums: wir erwarten von jedem unserer Ehemaligen einen bedeutsamen Beitrag zur wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklung seines Landes beizutragen. Dies scheint Wirkung zu zeigen. So hat die Stipendiatin Gift Pola zusammen mit vielen Freunden ein Stipendium gestiftet (siehe unseren Blog Artikel über Gift), und Obrein Telly hat in einem kleinen Team ungefär USD 400 für Opfer einer Hungersnot in Kenias Norden gespendet (siehe unseren Blog).

Was ist der Unterschied zwischen euch und Patenschafts-Organisationen?

Aiducation International betrachtet sich nicht als eine Patenschafts-Organisation. Die wichtigsten Gründe dafür sind:

1. Bildung: Wir leiten unsere Mittel ausschliesslich in Bildung. Dies tun wir, da wir überzeugt sind, dass Investitionen in Bildung die beste Hilfe zur Selbsthilfe darstellen.

2. Das Leistungsprinzip: Wir unterstützen talentierte Schüler, welche bedürftig sind, gute Schulnoten haben, hoch motiviert sind und eine überzeugende Vision für ihr Leben haben. Damit stellen wir eine effiziente Verwendung des Geldes und den grösstmöglichen Impact für die AiduMakers sicher.

3. Exklusive 1:1 Beziehung zwischen AiduMaker und Schüler: AiduMaker können den Fortschritt ihres Stipendiaten nachverfolgen und sehen, wie ihr Geld verwendet wird und wie es eine positive Wirkung für den Stipendienempfänger und sein Umfeld erzeugt.

4. Höchste Effizienz: Mindestens 90% des Geldes fliesst in die Finanzierung der Stipendien. Wir arbeiten zudem mit "Corporate Sponsors" ("Infrastruktur-Sponsoren"), welche unsere Verwaltungskosten finanzieren. Die Organisation wird zum grossen Teil von Freiwilligen getragen.

5. Unsere Mentorship Academies: Neben dem Zugang zur Bildung erhalten die Stipendiaten eine ideelle Förderung im Rahmen unseres „Education to Aid“ – Programms. Mentorship Academies sind dabei für unsere Stipendiaten der Höhepunkt ihres Schuljahres. Die in den Schulferien stattfindenden Mentorship Academies ermöglichen es den Stipendiaten, von erfahrenen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Akademie zu lernen, sowie andere Stipendiaten aus ganz Kenia zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen über ethnische und religiöse Grenzen hinweg. Die geladenen externen Redner sind beispielsweise Professoren, Geschäftsleute, Ärzte oder Anwälte und dienen allesamt als Vorbilder für die junge Generation. Ein wichtiger Fokus der Mentorship Academies liegt auf der Vermittlung von Unternehmergeist, da wir der Überzeugung sind, dass Unternehmergeist eine unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung eines jeden Landes darstellt. Workshops und Diskussionen sensibilisieren die Stipendiaten, ihre Talente und Potenziale zu nutzen, um ihrem Land eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Welche Schulen besuchen die Stipendiaten?

In Kenia: Die Stipendiaten besuchen normalerweise gute bis sehr gute Internatsschulen in Kenia. Wieso konzentrieren wir uns auf die Top Schulen? Nach den standardisierten nationalen Prüfungen im Anschluss an die Grundschule sind dies die Schulen, welche die besten Schüler auswählen. Aiducation International unterstützt nur Schüler mit sehr guten Noten, und genau dies sind dann auch diejenigen Schüler, welche ausgewählt wurden, um eine dieser Top Schulen zu besuchen. Häufig können sie sich deren Besuch ohne Stipendium jedoch nicht leisten.

In den Philippinen: die Stipendiaten besuchen in der Regel öffentliche Tagesschulen mit geringer bis mittlerer Qualität. Anstatt die Stipendiaten auf teurer Privatschulen zu senden, finden wir es effizienter die Stipendiaten durch ein Mentoringprogramm in den zu fördern. Dieses Programm ermöglicht den Stipendiaten anschliessend, Hochschuleintrittsexamen für die besten Universitäten des Landes zu bestehen.

Was unternehmt ihr, wenn die Familie eines Schülers in eine finanzielle, soziale oder andere Krise gerät?

Wir verfolgen hierbei keinen einheitlichen Ansatz, sondern konzentrieren uns vor allem auf die Schulgebühren und die ideelle Unterstützung der Stipendiaten in unseren "Mentorship Academies". Da die Jugendlichen Internate besuchen, sind sie immer gut versorgt und haben ein Dach über dem Kopf. Ausserdem stehen unsere Partner vor Ort als Ansprechpartner für die Stipendiaten zur Verfügung.

In welchen anderen Ländern seid ihr aktiv?

Momentan unterstützen wir nur Schüler in Kenia und auf den Philippinen.

Leistungsprinzip

Warum unterstützt ihr nur "High Potentials"?

Aiducation gründet auf zwei Überzeugungen:

1. Bildung ist der wichtigste Hebel für die Entwicklung eines jeden Menschen
2. Aktive Menschen sind der wichtigste Hebel für die Entwicklung eines Landes
 

Was ist ein "High Potential" für Aiducation International?

Ein "High Potential" ist in unseren Augen ein Schüler, der lernbegierig ist, hart für seinen schulischen Erfolg arbeitet und eine packende Vision für sein Leben hat, welche die Entwicklung des Landes fördert. Wir sind der Überzeugung, dass diese Schüler den Effekt eines einzelnen Stipendiums vervielfachen können und damit einen gesamtgesellschaftlich wirksamen Multiplikatoreffekt erreichen. Viele unserer Stipendiaten wollen beispielsweise einen Beruf im Gesundheitswesen ergreifen, und wir glauben, dass dies ein Gebiet ist, in welchem die hellsten Köpfe viel bewegen können.

Wählt ihr wirklich die richtigen Schüler aus und nicht nur die Streber? Welches sind eure Auswahlkriterien betreffend der Schüler?

Erstens treffen wir eine Vorauswahl aller Schüler nach zwei grundsätzlichen Kriterien: Talent und Bedürftigkeit. Der Auswahlprozess beinhaltet drei Schritte:

1. Zunächst bewerben sich die Schüler bei uns mit unserem achtseitigen Bewerbungsbogen, indem die Begabung (Lebensvision, Notendurchschnitt, freiwilliges Engagement, Empfehlungen der Lehrer) und die Bedürftigkeit (Anzahl und Alter der Geschwister, Beruf der Eltern, leben die Eltern noch?, Empfehlungsschreiben der Lehrer) der Schüler evaluiert werden.

2. Anschliessend folgt bei Kandidaten, wo wir uns (noch) unsicher sind, ein persönliches Interview, häufig - aber nicht immer - beim Bewerber zu Hause, wo wir den Lebensstandard des Schülers und seiner Familie einschätzen, unter anderem die Art des Wasserzugangs (d.h. Leitung, Brunnen, Fluss, Regenwasser), Anzahl der elektrischen Geräte, und ob Stromversorgung vorhanden ist. In den Philippinen durchlaufen die Bewerber zudem ein mehrwöchiges Assessment Center.

3. Im dritten Schritt schliesslich wählt der AiduMaker den Bewerber aus von dessen Potenzial er am meisten überzeugt ist.

Wie kann ich nachvollziehen, ob mein Stipendium ein Erfolg ist?

Am Ende des Schuljahres erhält jeder AiduMaker Fortschrittsberichte über seinen Schüler. Diese beinhalten Schulnoten, welche den Erfolg des Stipendiaten in der Schulklasse messen. Darüber hinaus können alle Stipendiaten weitere Dokumente hinzufügen, welche ihr Engagement ausserhalb der Schule belegen. Einer unserer Stipendiaten, Obrein ist sein Name, hat beispielsweise eine kleine, lokale Initiative gegründet, um gegen eine Hungersnot im Norden Kenias zu kämpfen. Sein Einsatz wurde mit einem Artikel in einer der zwei landesweiten Zeitungen (siehe unseren Blog) belohnt. Stipendiaten wie Obrein Telly stehen beispielhaft für die positiven kurzfristigen Effekte von Aiducation Internationals Ansatz. Die Stipendien werden daraufhin jeweils um ein weiteres Jahr verlängert – bis auf maximal vier Jahre. Wenn die schulischen Leistungen des Stipendiaten nicht den Erwartungen entsprechen, kann die Verlängerung des Stipendiums verweigert werden. In diesen äusserst seltenen Fällen ist es möglich, das Stipendium nach Absprache mit dem AiduMaker auf einen anderen Schüler zu übertragen.

Ihr sagt, ihr wollt Kenia's Entwicklung fördern. Was passiert, wenn alle eure talentierten Schüler nach der Ausbildung ins Ausland gehen? Wie wollt ihr gegen den "Brain Drain" ankommen?

Wir sind uns dieses Themas bewusst, glauben jedoch aufgrund diverser Massnahmen unsererseits und der Lebensrealitäten unserer Stipendiaten nicht, dass dies eine drohende Gefahr ist. Als Hauptgründe hierfür möchten wir anführen:

1. Selbstredend möchten wir, dass unsere Stipendiaten in Kenia respektive den Philippinen bleiben und wir versuchen daher, diejenigen Schüler auszuwählen, welche die Absicht haben, ihr Land vorwärts zu bringen.
a) Neben dem Vorweisen guter Schulnoten müssen die Schüler beschreiben, wie sie ihr Talent für ihr Land nutzen möchten. Schüler, die einfach nur unser System ausnutzen und hernach im Ausland viel Geld verdienen wollen, werden in der Auswahl nicht berücksichtigt.
b) Unsere jährlichen "Mentorship Academies" dienen auch dazu, den jungen Talenten klarzumachen, dass ein Stipendium ein Privileg ist und sie die Verantwortung haben, ihr Talent sinnvoll einzusetzen - für sich und für ihr Land.

2. Da es sich bei unseren Stipendiaten um Gymnasiasten und nicht um Studenten handelt, werden nur sehr wenige die Chance bekommen, in absehbarer Zukunft ins Ausland zu gehen.

3. Selbst wenn Stipendiaten doch ihr Land verlassen, kann der Effekt für ihr Land positiv sein. "Brain Drain" ist nicht notwendigerweise nachteilig für die Entwicklung des Heimatlandes. Da manche von ihnen nach einigen Jahren wieder in ihr Land zurückgehen, wird dadurch auch der Transfer von Know-How aus entwickelten Ländern in Entwicklungsländer unterstützt. Ein prominentes Beispiel hierfür ist Mahatma Ghandi, der viele Jahre in England und Südafrika verbracht hat, bevor er sein Wissen und seine Fähigkeiten in Indien eingesetzt hat. Die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai ist ein weiteres Beispiel - sie hat einige Jahre in den USA gelebt, bevor sie nach Kenia zurückgekehrt ist und dort eine Umweltbewegung namens "green-belt-Bewegung" ins Leben gerufen hat, die auch politisch grosse Wirkung erzielte.

4. Die finanzielle Hilfe von im Ausland lebenden Verwandten an ihre Familien in der Heimat entspricht in etwa der Höhe der globalen Entwicklungshilfe und stellt in Zweit- und Drittrundeneffekten eine positive Wirkung sicher, beispielsweise durch die Deckung der Schulgebühren von Angehörigen. (Zusätzliche Information: Im Jahr 2007 betrug die Summe, welche diese Personengruppe nach Hause in Entwicklungsländer geschickt hat, 250 Milliarden USD, was im Vergleich mit der gesamten Entwicklungshilfe der OECD-Länder (103 Milliarden USD) mehr als den doppelten Wert darstellt. Quelle: Swisscontact.

 

Wirkung

WELCHEN EFFEKT HABEN STIPENDIEN VON AIDUCATION?

Die Stipendien von Aiducation wirken auf zwei Ebenen: Zum einen erhält ein Schüler Zugang zu Qualitätsbildung und Mentoring, was seine persönlichen Zukunftschancen enorm verbessert. Zum anderen werden die Stipendiaten von Aiducation International nach ihrem Potenzial ausgewählt, die Gesellschaft ihres Landes positiv beeinflussen zu können. Da sie dazu beitragen, in Kenia eine Bürgergesellschaft aufzubauen, realisieren sie einen Multiplikatoreffekt des ursprünglichen Effekts eines AiduMakers und heben diesen somit von einem individuellen auf ein gesamtgesellschaftliches (regionales und gar nationales) Niveau. Daraus folgt, dass jedes einzelne Stipendium nicht nur eine kurzfristige, sondern ebenfalls eine mittelfristige und eine langfristige Wirkung entfalten wird.

Die Wirkung wird auf zwei verschiedenen Ebenen gemessen.


Die kurzfristige Wirkung besteht darin, dass talentierte und motivierte Schüler aus finanziell bedürftigen Familien in Entwicklungsländern eine gute Schulbildung erhalten (secondary school). Durch ein Stipendium eröffnen unsere AiduMaker diesen Schülern mit Willen zum Erfolg eine Perspektive und motivieren sie, in ihren schulischen Leistungen zu brillieren. Da für diese Schüler ohne Unterstützung nach der Grundschule der Bildungsweg geendet hätte, erhöhen wir also die Anzahl gut ausgebildeter junger Menschen mit Talent und Motivation und realisieren somit einen wichtigen Teil des Humankapitals eines Landes.

Diese kurzfristige Wirkung auf das Leben des Stipendiaten wird über jährliche Fortschrittsberichte bewertet, welche über die schulische Leistung, aber auch die ausserschulischen Aktivitäten und über besondere Erfolge in anderen Bereichen Auskunft geben. Beispielsweise hat einer unserer Stipendiaten, Obrein Telly, eine Initiative ins Leben gerufen, um Gelder für die Opfer einer Hungersnot in Kenia zu sammeln. Der Erfolg dieses Einsatzes wurde in einem Artikel gewürdigt, der in einer landesweiten Kenianischen Zeitung erschien (siehe Pressearchiv). Stipendiaten wie Obrein Telly sind der Beweis für den kurzfristigen positiven Effekt von Aiducation International's Konzept.

Die mittel- und langfristige Wirkung wird erst Jahre nach der Beendigung der Schule ersichtlich. Zunächst ist anzumerken, dass das Durchschnittseinkommen eines Gymnasiasten mehr als doppelt so hoch ist wie das eines Basisschulabsolventen ("Eduardo Zepeda (2007)", s. Fig. 1).

Picture

Fig. 1: Das monatliche Durchschnittsgehalt eines Kenianers verdoppelt sich mit einem Sekundarschulabschluss.Das monatliche Brutto-Durchschnittsgehalt eines Kenianers, der lediglich die Grundschule abschliessen konnte, ist unterhalb der international verwendeten absoluten Armutsgrenze von 37.5 USD (1.25 USD pro Tag). Kenianer, welche die Sekundarschule abschliessen konnten, verdienen dagegen durchschnittlich über 80 USD pro Monat. Die ist mehr als doppelt so viel wie die absolute Armutsgrenze und entspricht fast einer Verdreifachung des Einkommens im Vergleich zu Kenianern, welche das Gymnasium nicht abschliessen konnten.

Dies reduziert in erheblichem Umfang das Risiko, im Leben von Armut betroffen zu sein. Darüber hinaus weist derselbe Forschungsbericht in der Gesamtbetrachtung Kenias auf „einen akuten Mangel an Arbeitskräften auf allen Niveaus, einschliesslich dem tertiären Bereich“ und zudem darauf hin, dass „[ ...] die Notwendigkeit bestehe, dem Zugang der Bevölkerung zu Bildung auf allen Niveaus, besonders dem des Gymnasialbereichs, Priorität einzuräumen“.

Im Wissen, dass Makro-Daten über die ökonomische, soziale und politische Entwicklung Kenias von vielen Faktoren abhängig sind, die von Aiducation International nicht beeinflussbar sind, etablieren wir ein langfristiges Netzwerk für Stipendiaten, welches uns erlaubt, mit diesen in Kontakt zu bleiben und ihre weitere Entwicklung zu verfolgen.

Ein Beispiel für eine derartige, positive mittel-, langfristige Wirkung von Stipendien für begabte, aber bedürftige Schüler, in Kenia ist Jeremiah Kiponda Kambi, der Gründer und CEO von Aiducation International Kenia. Aus einer armen Familie stammend war er in einer vergleichbaren Lage wie die Stipendiaten von Aiducation International: seine Familie war nicht in der Lage, die Schulgebühren für das Gymnasium aufzubringen, jedoch wurde er glücklicher Empfänger der Unterstützung eines lokalen Wohltätigkeitsvereins. 15 Jahre danach hat Jeremiah Kiponda Kambi nicht nur sein Gymnasium und sein Medizinstudium abgeschlossen, sondern es zur Position eines Klinischen Forschungsassistenten gebracht, der gut für seine Familie sorgen kann. Darüber hinaus gibt er als Gründer und Geschäftsführer von Aiducation International Kenia der Gesellschaft etwas zurück und ist somit der lebendige Beweis für die zuvor erwähnte positive mittel- und langfristige Wirkung.

Unsere Stipendiaten werden nach ihrem Potenzial ausgewählt, das Schicksal ihres Landes auf ökonomischer, sozialer und politischer Ebene positiv beeinflussen zu können. Bildung befähigt sie hierfür und erhöht die erzielte Wirkung von einer zunächst individuellen auf eine gesamtgesellschaftliche (regionale und gar nationale) Ebene.
Der langfristige Effekt wird einige Jahre nach Beendigung des Gymnasiums gemessen. Mithilfe der Mentorship Academies bauen wir unseren Stipendiaten ein im Idealfall lebenslanges Netzwerk auf, auch um deren langfristige Entwicklung und deren Beitrag zur ökonomischen, sozialen und politischen Entwicklung ihres Landes nachverfolgen zu können.

Die Wirkung unseres Stipendien-Konzeptes wird aktuell in einer bevorstehenden wissenschaftlichen Studie in Kooperation mit Forschern der ETH Zürich beurteilt werden.

 

Bedürftigkeit der Schüler/ Bewerber

Wie kommt es, dass Schüler bei der Bewerbung eine Mobiltelefonnummer angeben?

Viele Schüler geben bei der Bewerbung als Kontaktmöglichkeit die Mobiltelefonnummer der Eltern, eines Verwandten oder Nachbarn an. Dennoch kann es sein, dass ein Schüler über ein eigenes Mobiltelefon verfügt. In Entwicklungsländern sind Mobiltelefone weit verbreitet, da die Kosten niedrig sind und wenige Festnetzanschlüsse verfügbar sind. Ein eigener Anschluss an die Stromversorgung ist nicht notwendig, da lokale Ladestationen vorhanden sind. Ein Mobiltelefon ist somit kein Anzeichen für den Wohlstand einer Familie.

Warum sind manche Schüler schon ein Jahr zur Schule gegangen?

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

1. Ein lokaler Sponsor oder ein Verwandter hat die Schulgebühren für das erste Jahr bezahlt.

2. Die Familie konnte für einen Teil der Schulgebühren aufkommen. Dadurch war es dem Schüler möglich eine Zeit lang die Schule zu besuchen.

3. Die Schule hat den Schüler auf “Probe” aufgenommen, damit er noch Geld auftreiben kann
.

In all diesen Fällen passiert es häufig, dass das Geld nicht ausreicht und der Schüler im Laufe des Schuljahres nach Hause geschickt wird.

Wieso haben es sich manche der Bewerber leisten können, in der Grundschule eine relativ teure “Privatschule” zu besuchen?

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

1. Ein lokaler Sponsor hat ihnen das Schulgeld bezahlt (und nun für das Gymnasium die Finanzierung eingestellt).

2. Die Schule hat den Schüler kostenlos oder zu sehr geringen Kosten aufgenommen, weil er auf einer anderen Schule besonders gute Leistungen gezeigt hat. Der Grund für die Schule liegt darin, dass in Kenia eine landesweite Rangliste für alle Grundschulen erstellt wird und die Position der Schule von den Abschlussnoten ihrer Absolventen abhängt. Je besser die Schüler der Schule, desto besser ihre Noten und desto höher die Position in dieser Rangliste.

3. Die Eltern haben Geld zurückgelegt, um ihren Kindern das Schulgeld in einer Privatschule für die letzten 1-2 Schuljahre zu bezahlen. Die Schulgebühren für eine private Grundschule sind in der Regel deutlich niedriger als die für das Gymnasium. Der Grund: die Eltern wollen ihren Kindern kurz vor dem Abschluss eine sehr gute Lernumgebung bieten, um deren Leistungen im Abschlussexamen zu verbessern (öffentliche Grundschulen weisen häufig einen sehr niedrigen Standard auf; mit 80-200 Schülern pro Klasse ist es extrem schwierig, effektiv zu lernen und gute Noten zu erzielen).

Die Eltern eines Bewerbers haben angesehene Berufe (“pastor”, “lab technician”, "teacher"). Sind solche Schüler auch bedürftig?

In Kenia: Unsere Bewerber kommen häufig aus einer ländlichen Gegend und nur selten aus totaler Armut, wie man sie in Slums der Grosstädte antrifft. Trotz teilweise angesehener Berufe können sich viele Eltern die Schulgebühren ihres Kindes nicht leisten. Die häufigsten Gründe:

1. Die Eltern haben noch weitere schulpflichtige Kinder und sind deshalb mit den Schulgebühren für alle Kinder finanziell überfordert. 


2. Die Schule verlangt überdurchschnittlich hohe Schulgebühren (beispielsweise wenn es sich um eine “National School” handelt).

In den Philippinen: Unsere Bewerber kommen ausschliesslich aus Metro Manila, häufig aus der Stadt Marikina und besuchen öffentlich Gymnasien. Um die Qualität ihrer Ausbildung zu erhöhen, erhalten alle AiduFellows extensive zusätzliches akademisches und nichtakademisches Training.

Ein Bewerber nennt als Hobby “Computer” und besitzt eine Email-Adresse. Wieso zählt dieser Schüler trotzdem als “bedürftig”?

Selbstredend ist es möglich, aufgrund von Hobbies Rückschlüsse auf die soziale Herkunft zu ziehen. Diese können aber auch irreführend sein, da einige Grundschulen ihre Schüler bereits im Umgang mit Computern schulen. Je nach Regelmässigkeit der Nutzung kann es deshalb sogar schon heute vorkommen, dass ein Bewerber eine Email-Adresse besitzt (meistens gehören diese Adressen jedoch Freunden, Bekannten oder Verwandten).

Organisation

Kann ich meine Spende steuerlich absetzen?

Ja, in der Schweiz, in Deutschland, im Vereinigten Königreich und den meisten Teilen Europas ist die Spende steuerlich absetzbar. Bitte kontaktieren Sie uns wenn Sie nicht aus der Schweiz, Deutschland oder dem Vereinigten Königreich spenden möchten.

Ist Aiducation International politisch und weltanschaulich (Religion) neutral?

Ja, wir sind neutral. Religion und politische Weltanschauung des Stipendien-Anwärters spielen bei der Auswahl der Bewerber keine Rolle. Um ein Stipendium zu bekommen, müssen die Stipendiaten unsere drei Kriterien erfüllen: begabt und bedürftig sein, sowie eine überzeugende Persönlichkeit haben.

Werden bei der Auswahl der Stipendiaten das Geschlecht oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie berücksichtigt?

Wir streben eine gleichmässige Verteilung der Geschlechter und Ethnien im Kreise unserer Stipendiaten. Dennoch gilt: Begabung, Persönlichkeit und Bedürftigkeit sind die bestimmenden Auswahlkriterien.

Wie ist Aiducation International legal und International organisiert?

Um mehr über den rechtlichen Aufbau der Organisation zu erfahren können Sie hier eine Übersicht (PDF) in englischer Sprache herunterladen.

Transparenz

Wie wird meine Spende eingesetzt?

Mindestens 90% des Stipendien-Geldes fliessen direkt in Bildung. Sollten die Bildungsausgaben niedriger sein als das für einen Stipendiaten gespendete Geld, wird der Überschuss in die Bildungsausgaben von anderen Stipendiaten investiert, deren Schulgelder höher sind als der Durchschnittspreis. Die Schulgebühren beinhalten den Unterricht, Unterkunft sowie die Verpflegung in der Schule. Die Familie des Stipendiaten bezahlt in der Regel für zusätzlich anfallende Kosten wie Schulbücher und -materialien, An- und Abfahrt zur Schule sowie für die Schuluniform. Dies ist der Eigenanteil, den wir von den Familien erwarten.

Wie entscheidet Aiducation über den genauen Preis für ein Stipendium, z.B. 800 CHF pro Jahr in der Schweiz und 700 Euro in Deutschland?

Aiducation International hat als Organisation aus steuerlichen Gründen pro Land eine Untereinheit (Chapter), die individuell in Abhängigkeit vom jeweiligen Wechselkurs über den genauen Stipendiumpreis entscheidet. Dies kann zu leicht unterschiedlichen Preisen führen.

Zudem steigen die Durchschnittskosten der Schulgebühren in Kenia jedes Jahr an. In Zukunft werden sie voraussichtlich deutlich über 800 CHF pro Stipendium liegen. Deshalb werden  die Preise für ein Stipendium jährlich evaluiert und gegebenenfalls für neue Stipendien angepasst. Eine Anpassung für ein laufendes Stipendium ist ausgeschlossen.

Wir sind zudem bemüht, eine allzu häufige Anpassung des Stipendienpreises zu vermeiden – bisher wurde erst einmal seit Gründung von Aiducation der Stipendienpreis erhöht. Auch dadurch kann es sein, dass der der Preis für ein Stipendium von den tatsächlichen Schulgebühren abweicht und häufig sogar darunter liegt. In jedem Fall können Sie jedoch sein, dass 90% Ihrer Spende direkt in einen separaten Pool fliessen, der ausschliesslich für die Schulbildung unserer Stipendiaten genutzt wird. 

Gibt es einen öffentlichen Jahresbericht?

Sie können unseren Jahresbericht in der Downloads section herunterladen. Weitere allgemeine Information: 1. Sowohl die Dachorganisation Aiducation International als auch die Sektion Aiducation International Schweiz werden pro bono von Pricewaterhouse Coopers auditiert. 2. Alle Schulgebühren werden durch Aiducation International Kenia bezahlt. Sämtliche Belege werden an Aiducation International Schweiz übergeben, wo die Ausgaben überprüft werden. Darüber hinaus wird Aiducation International Kenia durch einen unabhängigen Prüfer in Kenia auditiert.

WIRD EURE PERFORMANCE (INKL. FINANZIELLE PERFORMANCE) DURCH EINE UNABHÄNGIGE INSTANZ BEURTEILT?

Alle nationalen Chapter von Aiducation sind als Nonprofit-Organisationen registriert und müssen deswegen die Gesetze und Verordnungen ihres jeweiligen Landes einhalten. Unsere beiden Hauptchapter in Europa, Aiducation International und Aiducation International Schweiz, werden jeweils von Pricewaterhouse Coopers auditiert, Darüber hinaus wird Aiducation International Kenia durch einen unabhängigen Prüfer in Kenia auditiert. Grössenbedingt sind unabhängige Audits von Finanzberichten momentan für unseren weiteren Chapter keine realistische Option. In Chaptern, in welchen Stipendien vergeben werden, werden die Finanzangelegenheiten jährlich von AiduMakern (Spendern) mit entsprechenden Fachkenntnissen überprüft. Mangels eines vollständigen Audits stellt dies eine gute, unabhängige Kontrolle dar, da AiduMaker einen hohen Anreiz haben sicherzustellen, dass ihr gespendetes Geld sinnvoll eingesetzt wird.

UK CHAPTER Im Vereinigten Königreich sind wir gegenüber der Charity Commission, die unsere Leistungsfähigkeit jährlich überprüfen wird, rechenschaftspflichtig. Die Aufgabe dieser Kommission besteht darin, sicherzustellen, dass wir auch wirklich zur allgemeinen Wohlfahrt beitragen und hat für den Fall, dass uns dies nicht gelingt, das Recht, unsere Registrierung zu widerrufen. Da wir steuerbefreit sind, sind wir auch gegenüber HMRC (PW1) rechenschaftspflichtig. HMRC stellt sicher, dass nur geeignete Personen Wohltätigkeits-Einrichtungen führen, die kein Betrugsrisiko darstellen. Sollte irgendein Zweifel aufkommen, hat HMRC das Recht, genaue Informationen über die Sachverwalter und Leiter zu verlangen. Gemeint sind hier insbesondere die Leumundsprüfung etc. Gegebenenfalls können angemessene Massnahmen ergriffen werden, einschliesslich der Absetzung eines ungeeigneten Mitarbeiters. Im Vereinigten Königreich unterliegen Wohltätigkeitsorganisationen mit weniger als £ 25,000 Einkünften keiner rechtlich bindenden Rechnungsprüfungspflicht. Wohltätigkeitsorganisationen mit Einkünften zwischen £ 25,000 und £ 500,000 sind zu einer unabhängigen Prüfung verpflichtet. Wohltätigkeitsorganisationen mit Einkünften über £ 500,000 sollten voll auditiert werden. (Quelle: http://www.acie.org.uk). Wir koordinieren uns gerade mit den anderen Chaptern und lassen unsere Finanzen durch dafür qualifizierte „AiduMakers“ prüfen.

Fliessen wirklich über 90% des gespendeten Geldes in Schulgebühren?

Ja, mindestens 90% der von „AiduMakern“ gespendeten Mittel werden in die Schulbildung der Stipendiaten investiert. Verwaltungskosten und Kosten für das Fundraising werden von "AiduPartnern" und "AiduFriends" gedeckt.

Wie geht ihr mit Schwankungen bei den Schulgebühren und Währungen um?

Bei den Preisen für ein Stipendium handelt es sich um Durchschnittskosten für 4 Jahre gymnasialer Ausbildung. Die Gebühren können jedoch zwischen verschiedenen Schulen, Ländern und verschiedenen Schuljahren variieren, und auch Währungsschwankungen spielen eine Rolle. Wenn der vom AiduMaker bezahlte Betrag höher ist als die Gebühr der jeweiligen Schule, fliesst der restliche Betrag an einen Fonds. Wenn der Betrag kleiner ist als die nötige Schulgebühr, wird das Stipendium durch Geld des Fonds ergänzt. Der Fonds wird ausschliesslich für die Finanzierung der karitativen Zwecke von Aiducation International eingesetzt. Deswegen können wir unser Versprechen halten, dass mindestens 90% der von AiduMakern gespendeten Gelder in die Ausbildung von bedürftigen, talentierten Schülern investiert werden.

Vertrauen

Wie stellt ihr sicher, dass kein Stipendium zweimal vergeben wird?

Unser kenianisches und philippinisches Team trägt die Verantwortung dafür, dass nicht zwei Stipendien derselben Person zugeteilt werden. Jeder Bewerber wird mittels Datenbank erfasst und sobald er einem AiduMaker zugeteilt wird, nicht mehr unter dem Status „Bewerber“ geführt. Abschliessend sichert die 1:1- Beziehung zwischen AiduMaker und Stipendiat, dass jeder Stipendiat seinen individuellen Fortschrittsbericht seinem AiduMaker zukommen lässt: er oder sie kann niemals an zwei AiduMaker parallel Bericht erstatten.

Sind meine persönlichen Daten bei Euch sicher? Wer erhält alleS Einblick in die Datenbank?

Nur das Kernteam von Aiducation International hat Zugang zu den persönlichen Daten der „AiduMaker“. Die Daten sind gesichert und sie werden nicht veröffentlicht, auch nicht Ihr Name. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier: Aiducations Datenschutzerklärung

Wie stellt ihr die Sicherheit eurer Stipendiaten sicher? Stichworte: Datensicherheit und Machtmissbrauch

Wir weisen die Stipendiaten darauf hin, dass sie weder gegenüber ihrem Stifter noch Aiducation International zu irgendetwas anderem verpflichtet sind, als fleissig zu lernen, die Schule erfolgreich abzuschliessen und ihrem Land anschliessend zurückzugeben. Der direkte Kontakt zwischen AiduMaker und Stipendiat ist eingeschränkt, und es werden keine detaillierten Kontaktdaten des Stipendiaten an den AiduMaker herausgegeben.

Wird das Geld an die Stipendiaten oder direkt an die Schulen überwiesen?

Um das Missbrauchsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren, wird das Geld für die Schulgebühren in Kenia direkt an die Schule übermittelt. Der Stipendiat erfährt, dass seine Schulgebühren gedeckt sind und er zur Schule gehen darf.

Kenia

Warum habt ihr Kenia ausgewählt und nicht ein anderes Land (in dem es den Leuten noch schlechter geht)?

Es gibt mehrere spezifische Gründe, weshalb wir in Kenia angefangen haben.

1. Der Ursprung dieser Organisation liegt in Kenia: Kenianische Zivilbevölkerung sah die Notwendigkeit dieser Hilfe und hat daher die Vorläufer-Organisation von Aiducation International gegründet. Mit ihnen haben wir verlässliche Partner vor Ort.

2. Das Bildungssystem in Kenia passt perfekt zu unserem Konzept: Die Grundschule ist kostenlos und für alle zugänglich, während das Gymnasium für über 40% eines Jahrgangs nicht finanzierbar ist. Gleichzeitig gibt es für die besten ca. 10% eines Jahrgangs Bildungsdarlehen für den Besuch der Universität, nicht aber für den Besuch des Gymnasiums. Ferner gibt es nach der Grundschule sowie nach dem Gymnasium Zentralexamina, deren Ergebnisse veröffentlicht werden. Dadurch kann die schulische Leistung der Schüler verglichen werden. Wir gehen nun davon aus, dass 50% der von uns unterstützten Stipendiaten nach dem Abschluss des Gymnasiums zu den 10% Besten ihres Jahrgangs gehören werden und somit eines der Bildungsdarlehen für den Besuch der Universität erhalten. Für die übrigen Stipendiaten gibt es alternative Wege, die sie ohne Gynmasialabschluss nicht beschreiten könnten.

3. Stabilität ist ein wichtiges Kriterium: Kenia ist ein für afrikanische Verhältnisse stabiles Land und deshalb schon seit Jahrzehnten Sitz vieler Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Afrika; beispielsweise ist Nairobi nach New York und Genf der wichtigste Sitz der UNO. Von hier aus werden alle Afrika betreffenden Missionen geplant und umgesetzt.

4. Kenia hat ökonomisches Potenzial: Kenia hat grosses ökonomisches Potenzial, da es bereits heute durch die Lage am Indischen Ozean einen Grossteil des afrikanischen Hinterlandes versorgt und dadurch auch selbst leichten Zugang zum Weltmarkt hat.

5. Kenia investiert in Bildung: In Kenia sind sich Regierung und Gesellschaft überwiegend der Wichtigkeit von Bildung bewusst: je nach untersuchtem Jahr fliessen ungefähr 19% - 30% der Staatsausgaben in den Bildungssektor (nur 5% ins Militär!) Das Geld wird hauptsächlich in den Ausbau der Grundschulen gesteckt, denn seit 2003 gibt es in Kenia das System der kostenlosen Grundschulen.

Bildungssystem in Kenia

Warum fördert ihr keine Studierenden oder Grundschüler, warum ausschliesslich Gymnasiasten?

Wir bieten unseren Stipendiaten letztlich eine lebenlange Förderung an, starten mit dieser Förderung aber typischerweise während des Gymnasiums (auch Abhängig von Land und Bildungssystem). Das Bildungssystem in Kenia hat beispielsweise einen klassischen Engpass: Nach der kostenlosen Grundschule können sich viele Schüler in Kenia das teure Gymnasium nicht leisten. Deswegen müssen viele die Schule verlassen und haben keine Chance auf Ausbildung und eine Zukunft. Nach dem Gymnasium jedoch erhalten etwa 10% aller Schüler ein staatliches Darlehen für den Besuch der Universität. Wir unterstützen nur die talentiertesten Schüler eines Jahrgangs mit Stipendien für das Gymnasium und gehen davon aus, dass etwa 50% unserer Stipendiaten solche staatlichen Darlehen erhalten werden. Mit unseren leistungsabhängigen Gymnasial-Stipendien springen wir also genau da ein, wo begabte und bedürftige Schüler aus dem Bildungssystem fallen: beim Eintritt ins Gymnasium. Sollte ein Schüler nach dem Gymnasium kein staatliches Darlehen erhalten, hat er dennoch sehr viel bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt als nur nach der Grundschule. Neben Universitäten gibt es noch andere Hochschulen und polytechnische Schulen, die preiswerter sind und zum Teil durch andere Bildungskredite finanziert werden können.

Wie fair ist die Notenvergabe? Ist Leistungsbeurteilung transparent und erfolgt diese landesweit nach denselben Kriterien?

Es gibt in Kenia zentrale nationale Examina nach der Grundschule und nach dem Gymnasium. Die Ergebnisse sind sehr transparent. Es wird nicht nur ein Ranking aller Schüler durchgeführt und veröffentlicht (zur Illustration können wir Ihnen gerne eine Liste der besten Schüler aus dem Grundschulexamen 2006 senden, weitere Informationen gibt es auch auf der Website des "Kenya National Examinations Council" http://www.examscouncil.or.ke/index.php), sondern darüber hinaus auch ein Ranking aller Schulen.

Sind die Schulgebühren für alle Schüler gleich? Welcher Anteil des Stipendiums wird für den Stipendiaten verwendet?

Der Stipendienpreis widerspiegelt einen Durchschnittspreis der Bildungsinvestition pro Stipendiat. Unabhängig von den individuellen Schulgebühren eines Stipendiaten, fliessen mindestens 90% eines jeden Stipendiums direkt in Bildung. In Kenia schwanken die Schulgebühren beispielsweise sehr stark zwischen den Schulen (Faktor 3), sowie zwischen den Schuljahren (Faktor 2). Stipendiaten mit hohen Schulgebühren werden also durch Stipendien für Schüler mit niedrigen Schulgebühren querfinanziert.

s. auch: Sektion "Transparenz", Frage "Wie geht ihr mit Schwankungen bei den Schulgebühren und Währungen um?" in diesem FAQs.

Abschliessende Fragen

WIE HOCH IST DER ANTEIL VON MÄDCHEN AN DEN STIPENDIATEN?

Aktuell sind zwischen 40 und 60% unserer Stipendiaten Mädchen.

Kann ich direkt mit dem Schüler in Kontakt treten, an den ich ein Stipendium gestiftet habe?

Anders als bei manchen Patenschaftsorganisationen wollen wir den direkten Kontakt zwischen AiduMakern und Stipendiaten aus den folgenden Gründen vermeiden:

1. Die Stipendiaten werden abgelenkt.

2. Es entsteht erheblicher organisatorischer Aufwand (die Stipendiaten haben häufig weder Telefon noch Email oder eine Postanschrift), der in gewissem Widerspruch zu unserem Versprechen steht, nur 10% unserer Stipendieneinnahmen für administrative Zwecke zu verwenden.

3. Die Schüler leben in armen Gebieten dieser Welt. Sie sind ernsthaften Krankheiten ausgesetzt, kommen aus Familien mit erheblichen existenziellen Problemen, und häufig sind sie auch Todesfällen in ihrem Umfeld ausgesetzt. Durch den direkten Kontakt könnten Schüler bei den AiduMakern nach weiterer Unterstützung fragen aufgrund der Probleme, die sie und ihre Familien haben. Wir möchten diese Art von zusätzlichen Anfragen zur finanziellen Unterstützung vermeiden, da unsere AiduMaker bereits einen bemerkenswerten Einsatz leisten.

Muss ich weniger bezahlen, wenn der Schüler bereits in der Schule war?

Nein, der Stipendienpreis ist immer gleich. Da wir in einigen Fällen Stipendiaten vorfinanzieren, muss das Stipendium auch diese Kosten decken. Alle Überschüsse von Stipendien fliessen in einen Pool, aus welchem weitere Stipendien an Schüler gespeist werden. Insgesamt fliessen immer mindestens 90% eines Stipendiums in Bildungsausgaben.

WO KANN ICH DIE BEDINGUNGEN FÜR ZUWENDUNGEN EINSEHEN?

Für weitergehende Information bitten wir Sie, unsere Bedingungen für Zuwendungen zu lesen.